Großer Raum mit Kaminofen in der Bel Etage

(Foto: Vincent Pfäfflin)

Der »Kleine Markgräflerhof« in Basel

Die Liegenschaft der Stiftung an der Augustinergasse 17 befindet sich am Münsterplatz gegenüber dem Naturhistorischen Museum (Melchior Berri-Gebäude, Augustinergasse 2) – also auch für das alte Grossbasel eine sehr zentrale Lage – auf dem so genannten Münsterberg.

Der Münsterberg war zur Zeit Cäsars eine Festung der Kelten, gegen den offenen Süden gesichert durch den »murus gallicus«, den alten teils noch sichtbaren Keltenwall.

Der Rhein im Nordosten und der Birsig im Westen machen den Münsterhügel zur Halbinsel, auch wenn der Birsig längst verdohlt ist. Er mündet an der Schiffslände in den Rhein.

Geschichte zum Haus

Das Haus ist ein Gesamtdenkmal von Weltrang. Das Grundstück ist nachweislich seit rund 2400 Jahren durchgehend bewohnt. Das Haus stellt eine der ältesten nachgewiesenen Kulturspuren von »La Têne« bis heute dar. Die Renovierung durch den Münsterbaumeister Peter Burckhardt ist bei der Basler Denkmalpflege und der Archäologischen Bodenforschung dokumentiert.

ca. 400 v. Chr.Erste Besiedlungsspuren (La Têne)
ca. 40 v. – 50 n. Chr.Keltische Wohnspuren und Straße
ca. 50 – 250 n. Chr.Römisches Haus und röm. Straße im heutigen Haus
bis 1200 n. Chr.Frühmittelalterliche Funde und Mauern, Sitz der Markgrafen
1201Erste urkundliche Erwähnung
1356Überstehen eines großen Erdbebens, Hausteil bleibt stehen
1376Heutige Namensgebung. Kauf des Anwesens durch Rudolf III von Hachberg/Rötteln (Markgraf). Grabmal in der Kirche Rötteln b. Lörrach.
Bis 1520 bleibt der damalige „Markgrafenhof“ im Besitz der badischen Markgrafen.
1501Basel wird eidgenössisch.
Merkantile, adlige und kirchliche Nutzungen, Teil der Universität
1866Erster Grundbucheintrag jener von Burckhardt
zwischen 1866 und 1998Etwa 5 weitere Eigner bis das Haus zu Prof. Hans Erlenmeyer aus Berlin kam
1998Hausverkauf an Rainer Bartels
1998 – 2001Die Restaurierung erfolgte unter Massgabe des Erhaltens historischer Zeichen, der Ergänzung verlorener Tatbestände und bautechnischer Notwendigkeiten sowie der Entfernung neuzeitlicher Einbauten unter Leitung des Basler Münsterbaumeisters
2004Umwandlung des privaten Kulturhauses in die Kulturstiftung nach schweizerischem Recht und Übertrag der Liegenschaft auf die Stiftung

Kurzinfos zum Haus

Die Liegenschaft besteht eigentlich aus 2 Häusern, zwischen denen in keltischer, römischer und frühmittelalterlicher Zeit eine vielbefahrene Straße hindurchging. An dieser Stelle befindet sich seit dem Spätmittelalter das verbindende Treppenhaus.

Zur Augustinergasse hin steht das Haupthaus mit 2 Kellergeschossen und Küche. Im EG das sogenannte Lädeli. Dies wird als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum benutzt.

Darüber befindet sich die Bel Etage mit 2 ½ Zimmern, Dusche und WC (1. OG).
Im 2. OG befindet sich das Gassenatelier inkl. Küche und Bad mit besonders schönen neuen Mosaikarbeiten von Anina Gröger.

Das 3., 4. und 5. OG des straßenseitigen Hausteils wird Estrichatelier genannt. Es setzt sich aus 4 Zimmern inklusive Zentralraumküche und kleinem Bad zusammen. Eindrucksvolle Aussicht auf Münster, Rhein und den Schwarzwald.

Unter der ehemaligen römischen Straße befinden sich Heizungskeller, zwei Toiletten und der Durchgang zur Gartenterrasse, ein Wasch- und Trockenraum mit den entsprechenden technischen Einrichtungen sowie der Zugang zum Rheinatelier. Dieses befindet sich im Nebenhaus (UG) zum Rhein hin. Es besteht aus Essküche, Dusche/WC und 2 Arbeitsräumen auf 3 Etagen durch Holztreppen verbunden.

Der Durchgang zu den Gartenterrassen ist jedem Bewohner zugänglich (Garten/Grillplatz).

Zurück ins Erdgeschoss sehen wir den kleinen Innenhof mit Brunnen. Er ist Bestandteil der Maisonette, die sich rheinseitig auf 2 Etagen (EG und 1. OG) erstreckt. Darüber im 2. OG befindet sich das sog. Chalet (Stiftungsbüro).

Alle Wohneinheiten/Ateliers sind sanitär-, elektro- und versorgungstechnisch auf heutigem Stand (Ceranherde, Gefrier-/Kühlschrank, Granitarbeitsflächen).
Ferner stehen Allmendebereiche für jeden Bewohner nutzbar zur Verfügung. Der Abgang zum Rhein ist nur für geübte Schwimmer gedacht.

Blick in die Küche der Bel Etage

(Foto: Vincent Pfäfflin)

Ehemaliger römischer Eingang

(Foto: Rainer Bartels)